André Vergnes

1917–1967

Andre Vergnes
André Vergnes nach seiner Einberufung zum Militär, um 1940
© Marie-José Panarin/Bruno Vergnes

André Marie Vergnes wird 1917 im südfranzösischen Dorf Lédergues geboren. Nach der Schule studiert er an der École nationale supérieure des beaux-arts in Paris. Im Alter von 22 Jahren wird er zum Militär einberufen und gerät im Juni 1940 in deutsche Gefangenschaft. Über Strasbourg gelangt er im Juli 1940 in das Kriegsgefangenenlager nach Nürnberg-Langwasser. Das Lager ist zu diesem Zeitpunkt dicht belegt, da es als wichtige Aufnahmeeinrichtung für Gefangene aus Belgien und Frankreich dient.

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„Da kommen ja schon die nächsten! …“, Juli 1940
© Marie-José Panarin/Bruno Vergnes
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„Die Suppe“, Juli 1940
© Marie-José Panarin/Bruno Vergnes

Im Stalag XIII A Nürnberg-Langwasser hält sich André Vergnes nur kurze Zeit auf. Bereits im August 1940 wird er dem Arbeitskommando 1995 in Thanstein zugeteilt. Er bleibt dort mehrere Jahre und muss verschiedene landwirtschaftliche Tätigkeiten verrichten. In seiner freien Zeit zeichnet und malt er. Viele Bilder haben die Arbeit, die Gefangenschaft oder die bayerische Landschaft zum Thema und geben Einblicke in den Alltag der Kriegsgefangenen. Einige Karikaturen erscheinen während des Krieges in einer Zeitung für französische Kriegsgefangene.

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Ohne Titel, Mai 1942. Wie der Stempel erkennen lässt, gehen alle Zeichnungen durch die Zensur.
© Marie-José Panarin/Bruno Vergnes
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Ohne Titel, Kriegsgefangene bei der Arbeit
© Marie-José Panarin/Bruno Vergnes
Notre Cure Prolog
Comic „Unser Pfarrer auf dem Feld“ mit dem Prolog „Nanard wird Bauer“, Mai 1941. Die kurzen Bildergeschichten zeigen die Abenteuer und Missgeschicke des Pfarrers Nanard, der durch den Krieg in Gefangenschaft gerät und plötzlich in der Landwirtschaft arbeiten muss.
© Marie-José Panarin/Bruno Vergnes
Notre Cure  Kuehe
Folge „Diese gemeinen Biester“, Mai 1942. Sehr viele der Bildergeschichten erscheinen in der Zeitschrift für Kriegsgefangene „XIII à la Page“.
© Marie-José Panarin/Bruno Vergnes
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„Erholung im Arbeitskommando 1644“, August 1942
© Marie-José Panarin/Bruno Vergnes
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Ohne Titel, 1942
© Marie-José Panarin/Bruno Vergnes

Das Kriegsende erlebt André Vergnes in Franken. Nach fast fünfjähriger Gefangenschaft kehrt er nach Paris zurück und beendet das unterbrochene Studium. Im November 1945 tritt er eine Stelle als Kunstlehrer am Gymnasium in Rodez an. André Vergnes stirbt 1967.

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