Giovenale Panero wird 1919 in der italienischen Kleinstadt Bra in der norditalienischen Provinz Piemont geboren. Er hat einen Bruder Giuseppe. Nach der Schulausbildung findet er 1936 Anstellung als Buchhalter bei dem bekannten Getränkehersteller Cinzano. 1939 wird er zum Militär eingezogen, ist zunächst in Libyen, dann in Piemont stationiert. Nach dem Waffenstillstand mit den Alliierten gerät er zunächst nicht in Gefangenschaft, sondern kehrt nach Hause zurück und verrichtet Feldarbeiten.
Im August 1944 wird er in seinem Heimatort festgenommen und nach Deutschland deportiert. Wie bei vielen dieser Razzien auf italienische Zivilisten bleiben die Gründe auch in diesem Fall unklar. Bemühungen der Familie, ihn zurückzuholen, gehen fehl. Giovenale Panero kommt wenige Tage später nach Nürnberg, wo er fortan als ziviler Zwangsarbeiter bei der M.A.N. arbeiten muss. Er lebt in dem Firmenlager der Fabrik, das sich auf dem Reichsparteitagsgelände befindet: im ehemaligen Lager der SS-Teilnehmer bei den Reichsparteitagen.
Im April 1945 kehrt Giovenale Panero nach Italien zurück und arbeitet wieder als Buchhalter bei Cinzano. 1961 heiratet er Olga Schellino und bekommt mit ihr einen Sohn, Maurizio. Bis zu seinem Tod 2001 redet er wenig über seine Zeit als Zwangsarbeiter im Deutschen Reich.