Teodor Kazarowicz

1915-1962

Portrait Kazarowicz
Teodor Kazarowicz, 1940er Jahre
© Museen der Stadt Nürnberg

Teodor Kazarowicz kommt 1915 nahe der heutigen Grenze von Belarus und Litauen als ältester von drei Brüdern zur Welt. Infolge des Polnisch-Sowjetischen Krieges fällt sein Geburts- und Wohnort Anfang der 1920er Jahre an den polnischen Staat. Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 wird er daher in die polnische Armee einberufen. Er gerät in deutsche Gefangenschaft und kommt als polnischer Kriegsgefangener nach Nürnberg-Langwasser.

Seit Juni 1940 ist er verpflichtet, bei einem Bauern im ländlichen Nürnberg-Buch zu arbeiten – erst als Kriegsgefangener, später als ziviler Zwangsarbeiter. Auf dem Hof lernt er die Tochter Kunigunde Hofmann kennen und lieben, auch wenn Beziehungen zwischen ausländischen Arbeitern und deutschen Frauen verboten und ein großes Risiko sind: Ihm droht bei Entdeckung die Todesstrafe, ihr die Einweisung in ein Konzentrationslager. Die Liebesbeziehung zwischen Teodor Kazarowicz und Kunigunde Hofmann bleibt den Behörden jedoch verborgen.

Arbeitskarte
Die „Arbeitskarte“ führt den Bauern Peter Hofmann aus Nürnberg-Buch als Arbeitgeber von Teodor Kazarowicz an. Wie es ihm als Kriegsgefangener und später als ziviler Zwangsarbeiter auf dem Hof erging, lassen die überlieferten Dokumente leider offen.
© Museen der Stadt Nürnberg
Bei Der Arbeit
Teodor Kazarowicz bei der Feldarbeit, 1940er Jahre
© Museen der Stadt Nürnberg
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Die junge Frau im Vordergrund ist Kunigunde Hofmann bei der Feldarbeit. Sie ist die Tochter des Arbeitgebers und spätere Ehefrau von Teodor Kazarowicz.
© Museen der Stadt Nürnberg

Nach seiner Befreiung heiraten die beiden und bekommen zwei Töchter. Einige Jahre lang bemüht sich die junge Familie um Auswanderung, bevor sie in der Nähe des elterlichen Bauernhofes in Nürnberg ein kleines Grundstück erwirbt. Bis zu seinem frühen Tod 1962 arbeitet Theodor Kazarowicz als Schreiner und Parkettverleger.

Hochzeitsbild
Hochzeitsfoto von Teodor und Kunigunde Kazarowicz, Juni 1945. Zu sehen sind Schwestern und der Vater der Braut, Nachbarn und einige entferntere Verwandte.
© Museen der Stadt Nürnberg

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